Ein verspannter Nacken – Was hilft?

Verkrampfungen und Verspannungen im Bereich der Halsmuskulatur lösen oft unangenehme Nackenschmerzen aus. Die Beschwerden, die ein verspannter Nacken dann mit sich bringt, können sich auch auf andere Körperbereiche erstrecken. Obwohl die Verspannungen im Nacken Symptome auslösen, die zweifelsohne unangenehm sind, ist es dennoch meist harmlos. Weil sie oft infolge von längerem Verharren in einer ungünstigen Position auftreten. In diesem Artikel erfahren Sie, woher ein verspannter Nacken kommt und was gegen die Beschwerden unternommen werden kann.

Schmerzhaft verspannter Nacken – Das Wichtigste in aller Kürze

• Ein verspannter Nacken ist unangenehm und schmerzhaft – Meist sind die Muskelverspannungen jedoch harmlos
• Die Verspannungen im Nackenbereich kommen besonders oft durch eine falsche Haltung bzw. Liegeposition oder Zugluft zustande
• Gelegentlich können sie auch Symptom eine Grippe oder Erkältung sein
•  Schmerzen aufgrund eines verspannten Nackens verschwinden meistens von allein. Wärme, eine rückenschonende Matratze oder ein Nackenstützkissen können dabei helfen, sie zu lindern bzw. ihnen vorzubeugen
•  Treten die Nackenschmerzen immer wieder auf oder verschwinden auch nach mehreren Wochen nicht, kann es sinnvoll sein, einen Arzt aufzusuchen

Nackenschmerzen: Unangenehm aber meist harmlos

Im Bereich des Nackens finden sich unzählige Nerven, Muskeln und sieben Wirbelkörper – dieser Teil des Körpers ist daher keinesfalls simpel, sondern eine besonders komplexe Körperregion. Dementsprechend empfindlich ist der Nackenbereich auch gegenüber kleineren und größeren „Haltungs-Sünden“: Verharren wir in einer ungünstigen Position, macht sich schnell ein verspannter Nacken, nach dem Schlafen bemerkbar. Sofern wir auch in anderen Situationen öfter mal eine ungünstige Position einnehmen, ist die Folge meist ein chronisch verspannter Nacken. 

Die Nackenschmerzen sind dabei oft Folge einer verspannten Muskulatur im Halsbereich. Verharren wir zu lange in einer falschen Sitzposition, setzen wir uns kalter Zugluft aus oder liegen falsch, reagiert der sensible Nackenbereich darauf mit einer Verkrampfung. 

Folge der Verkrampfung sind dann Schmerzen, die sich insbesondere im Nackenbereich bemerkbar machen. Allerdings müssen die Missempfindungen nicht auf diese Körperregion beschränkt sein. Es ist, beispielsweise nicht ungewöhnlich, wenn ein verspannter Nacken mit Kopfschmerzen oder Verspannungen auch im Schulterbereich einhergeht. In manchen Fällen kommen sogar Schluckbeschwerden oder Taubheitsgefühle in den Fingern dazu. Seltener, aber ebenfalls vorstellbar ist Atemnot, die mit dem verspannten Nacken zusammenhängt. 

Verspannter Nacken: Ursachen für Schmerzen im Halsbereich

Dass ein verspannter Nacken Schwindelgefühle oder andere ernsthafte Probleme auslöst, ist eher selten. Nichtsdestotrotz sind die Beschwerden aber lästig und oft scheint unklar, woher sie kommen. Betrachtet man die besondere Funktion von Hals- und Nackenbereich einmal genauer, werden die Ursachen von Nackenbeschwerden oft greifbarer:

Der Hals und der Nackenbereich müssen tagtäglich den – verhältnismäßig schweren – Kopf tragen, gleichzeitig aber auch flexibel und beweglich sein. Allein das ist bereits eine komplexe Aufgabe. Wird der Nacken zusätzlich kalten Luftzügen ausgesetzt oder muss längere Zeit in einer nackenunfreundlichen Position verharren, kann das eine zu große Belastung für die Nackenmuskulatur sein. Der Nacken verkrampft und es entstehen Nackenschmerzen. 

Allerdings müssen die Schmerzen nicht immer muskulär bedingt sein. Sie können außerdem auch durch Veränderungen des Skeletts oder etwa durch Bandscheibenprobleme entstehen. Ein muskulär bedingt verspannter Nacken hat hingegen meist folgende Auslösern:

• Eine falsche Haltung: Wird beim Schlafen, Arbeiten oder beim Sport eine falsche Position eingenommen, können Nackenverspannungen entstehen. 

• Grippe und Erkältungen: Wird ein verspannter Nacken durch Schweißausbrüche und erkältungstypische Kopf- und Gliederschmerzen begleitet, kann die Erkältung oder Grippe ursächlich für die muskulär bedingten Nackenschmerzen sein.

• Kalte Zugluft: Ist die Nackenmuskulatur kalter Zugluft ausgesetzt, kann sie sich verkrampfen und so einen steifen Nacken auslösen. Das passiert besonders oft, wenn die kalte Luft auf einen verschwitzten Nacken trifft.

Halten sich die Schmerzen hartnäckig und ist ein verspannter Nacken auch mit Wärme oder Kälte nicht zu lindern, können Verletzungen oder körperliche Verschleißerscheinungen Ursache der Schmerzen sein. Infrage kommen hier, ein durch abrupte Bewegungen entstandenes Schleudertrauma, Bandscheibenvorfälle oder etwa Gelenkverschleiß (Arthrose). 

Was tun bei einem verspannten Nacken?

Ein verspannter Nacken als Ergebnis einer verkrampften Muskulatur ist äußerst unangenehm –  allerdings vergehen die Beschwerden meist innerhalb einiger Tage oder weniger Wochen von alleine wieder. Das gilt zumindest dann, wenn die Ursache der Verspannungen (eine falsche Sitzhaltung bei der Arbeit, ein nicht ideales Kopfkissen etc.) nicht mehr vorhanden ist. 

Treten die Nackenschmerzen hingegen immer wieder auf und wollen nicht vergehen, ist es sinnvoll, einen Arzt aufsuchen. Ein Hausarzt oder Orthopäde kann dann dabei helfen, die Ursache der Nackenschmerzen zu erkennen. Im Rahmen eines Gesprächs und einer körperlichen Untersuchung lässt sich herausfinden, ob die Schmerzen mit bestimmten Verhaltensweisen oder dem eigenen Körperbau zusammenhängen. Auch bildgebende Verfahren wie Kernspintomographie, Röntgen oder Computertomografie können helfen, die Ursachen der Verspannungen zu ergründen. 

Ist die Ursache der Beschwerden gefunden, können akute Nackenschmerzen oder verschleißbedingte Nackenschmerzen auf verschiedene Weise therapiert werden. Alle Therapieansätze sollen jedoch dabei helfen, den Nacken wieder beweglicher zu machen und die Schmerzen zu reduzieren. Mögliche Therapien sind:

• Injektionsverfahren: Damit sich ein verspannter Nacken lösen kann, wird bei dieser Behandlungsmethode ein Betäubungsmitteln um die Nervenwurzeln im Nackenbereich gespritzt. Sobald der Schmerz nachlässt, entspannt sich auch die Nackenmuskulatur wieder.

• Physiotherapie: Im Rahmen der Physiotherapie kann sich ein verspannter Nacken durch Massage und spezielle Handgriffe des Physiotherapeuten lösen lassen. Außerdem erlernen die Patienten, wie ein verspannter Nacken durch Übungen selbst gelindert werden kann – gerade für Patienten mit Haltungsschwächen ist das sehr sinnvoll.

• Akupunktur: Auch durch das professionelle Setzen feiner Nadeln bei der Akupunktur können Energiebahnen korrigiert und Schmerzen im Nackenbereich gelindert werden.

Verspannter Nacken – Das können Sie selber unternehmen

Die häufigsten Ursachen für Nackenschmerzen sind eine falsche Körperhaltung oder ungünstige, abrupte Bewegungen. Ist einer dieser Gründe ursächlich, lässt sich ein verspannter Nacken mit Hausmittel und ohne einen Arztbesuch behandeln. Es reicht dann meist aus, folgende „Regeln gegen einen verspannten Nacken“ zu beachten: 

• Den Nacken warm halten: Wärme – etwa durch ein heißes Bad oder einen wärmenden Wollschal – hilft, die Muskulatur zu lockern und Nackenschmerzen zu lindern. Außerdem kann ein verspannter Nacken auch mit Salben, die eine wärmende Wirkung haben, gelindert werden.  

• Zugluft meiden: Ein kalter Luftzug ist nicht selten Auslöser von Nackenschmerzen. Empfindliche Personen sollten sich darum auch im Sommer mit einem leichten Schal oder Tuch vor der kühlen Brise schützen.

• Sport treiben: Ein verspannter Nacken ist mit Yoga, Laufen, Wandern oder Schwimmen oft gut behandelbar. Zwar haben diese Sportarten kaum direkte Auswirkungen auf die Nackenmuskulatur –  sie halten den Körper allerdings insgesamt fit und machen ihn resistenter gegen Stress sowie An- und Verspannungen. 

• Besser schlafen: Eine rückenschonende Matratze ist ein idealer Schutz gegen Nackenschmerzen. Sie unterstützt den Körper nachts optimal und erleichtert es, eine optimale Liegeposition einzunehmen.  

• Schmerzmittel gegen akute Nackenschmerzen: Schmerzmittel schalten Nackenschmerzen direkt aus und helfen so auch der Nackenmuskulatur. Wird der Schmerz nämlich nicht mehr wahrgenommen, erhalten auch die Nackenmuskeln eine „Ruhepause“ und können sich entkrampfen. 

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Muss man mit einem verspannten Nacken zum Arzt?

Obwohl ein verspannter Nacken unangenehm ist, verbirgt sich meist keine ernsthafte Erkrankung hinter den Nackenschmerzen. Vielmehr sind oft eine falsche Haltung oder eine unpassende Matratze Grund für die Schmerzen. Ist die Ursache beseitigt, verschwinden die Nackenschmerzen schnell von alleine. Halten die Schmerzen hingegen über viele Wochen an oder gehen mit Kribbeln und Taubheitsgefühlen einher, ist es sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen.

Welche Ursachen hat ein verspannter Nacken?

Abrupte, falsche Bewegungen oder eine falsche Sitz- oder Schlafposition sind die häufigsten Ursachen für einen verspannten Nacken. Gelegentlich können außerdem auch Veränderungen des Skeletts oder Bandscheibenprobleme ursächlich sein.

Was hilft gegen einen verspannten Nacken?

Um Schmerzen aufgrund eines verspannten Nackens zu beseitigen, reicht es oft aus, eine gesündere Sitz- oder Schlafposition einzunehmen. Außerdem können auch Sport, Massagen oder – in akuten Fällen – Schmerzmittel gegen die Beschwerden helfen.

Quellen

Birr, Cornelia: Übungen gegen Nackenschmerzen; in: https://www.mdr.de/ratgeber/gesundheit/hg-nacken-schmerzen-verspannung-uebungen-lockerung-100.html; Stand: 28.08.2020 (zuletzt abgerufen am 23.04.2021)

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM): DEGAM S1 Handlungsempfehlung Nackenschmerzen; in: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/053-007k_S1_Nackenschmerz_2017-01.pdf;  Stand 2016 (zuletzt abgerufen am 23.04.2021)

Osthoff, Claudia: Nackenschmerzen, steifer Hals; in: https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/symptome/nackenschmerzen-steifer-hals-737325.html; Stand: 07.02.2021 (zuletzt abgerufen am 23.04.2021)

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