Das eigene Bett teilt man in der Regel nicht gern – und wenn, dann höchstens mit dem Partner, den Kindern oder Freunden. Lästige „Untermieter“ wie Bettwanzen sind hingegen nicht gern gesehen – nicht nur, weil das Wissen über einen Schädlingsbefall im eigenen Bett einer angenehmen Nachtruhe im Weg steht, sondern auch aufgrund der schmerzhaften Bisse, die Bettwanzen beim Saugen von Blut aus dem Körper ihrer Opfer hinterlassen. Doch was sind Bettwanzen eigentlich genau? Woher kommen sie und wie wird man sie wieder los? Diesen und weiteren Fragen gehen wir hier auf den Grund!
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Wo kommen die Bettwanzen eigentlich her?
Die Bettwanze wird auch als Hauswanze bezeichnet und gehört zur Familie der Plattwanzen. Diese sind darauf spezialisiert, in den Schlafplätzen von warmblütigen Lebewesen (vorwiegend Menschen) zu leben und sich von deren Blut zu ernähren.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Bettwanzen in das eigene Zuhause eindringen können. Hierzu gehören besonders häufig gebraucht gekaufte Textilien oder Matratzen, in denen die Schädlinge bereits zuvor heimisch waren. Auch Vogelnester gehören zu den bevorzugten Lebensräumen der Bettwanzen – ist die „Nahrungsquelle“ der Wanzen ausgeflogen, können diese problemlos Häuserwände hochkrabbeln und sich durch Fenster oder Balkone Einlass in unsere Schlafzimmer verschaffen. Auch aus dem Urlaub kann man sich die ungebetenen Gäste mit nach Hause holen.
Gut zu wissen: Ihren Namen verdanken die Bettwanzen ihrer bevorzugten Behausung: Betten und Matratzen. Die Wanzen werden von der Wärme, dem Geruch und dem Atem angelockt, der vom menschlichen Körper ausgeht.
Woran erkennt man Bettwanzen?
Bevor man damit beginnt, die Bettwanzen zu bekämpfen, sollte man zunächst sichergehen, dass man es auch wirklich mit Bettwanzen zu tun hat oder ob nicht vielleicht doch andere Schädlinge hinter den juckenden und schmerzenden Bissen stecken.
Bettwanzen kann man in der Regel mit bloßem Auge erkennen: Die Wanzen sind – abhängig von ihrem Ernährungszustand – zwischen 4,5 und 8,5 Millimeter groß und können an ihrer dunkelbraunen Färbung und der platten Körperform erkannt werden. Allerdings sind die Bettwanzen wahre Meister darin, sich zu verstecken.
Bettwanzen sind nachtaktiv, aus diesem Grund wird man sie tagsüber kaum zu Gesicht bekommen. In dieser Zeit verstecken sie sich in Ritzen und Spalten im ganzen Haus: Hinter Fußleisten, Bilderrahmen oder auch in Steckdosen, Lichtschaltern oder Jalousien verbringen Bettwanzen den Tag – und hier legen sie auch ihre Eier ab. Die Wanzen wandern erst ab, wenn ihre Nahrungsquelle versiegt ist – allerdings können sie mehrere Monate hungern, weshalb auch vorübergehend unbewohnte Räumlichkeiten ohne professionelle Reinigung noch nach langer Zeit von Bettwanzen befallen sein können.
Woran erkennt man Wanzenbisse?
Juckende und schmerzende Stellen am ganzen Körper können ein Indiz für einen Bettwanzenbefall sein, doch auch Flöhe oder andere Schädlinge können diese Symptome verursachen. Aus diesem Grund sollte man auf bestimmte Merkmale achten, anhand derer man genau einen Bettwanzenbefall erkennen kann:
Wanzenstraße: Die Bisse von Bettwanzen verlaufen in einer reihenartigen Anordnung, die auch als Wanzenstraße bezeichnet wird. Folgt also ein Biss in einer Reihe auf den anderen, ist dies ein Indiz für Bettwanzen.
Blutspuren: Wenn die Wanze zubeißt, fließen in der Regel ein paar Tröpfchen Blut. Diese kann man dann am nächsten Tag auf dem Bettlaken oder der Bettwäsche sehen.
Quaddeln: Der blutgerinnungshemmende Speichel von Bettwanzen löst bei vielen Personen stark juckende Quaddeln in unterschiedlicher Größe aus. Im Gegensatz dazu gehen Flohbisse häufig mit erbsengroßen Verdickungen einher.
Bettwanzen sondern beim Beißen ein betäubendes Sekret ab, weshalb die Bisse selbst zunächst meist unbemerkt bleiben. Bettwanzenbisse lassen sich besonders häufig an Armen, Beinen, Schultern, Nacken, Hals und Gesicht beobachten – an Stellen, die nachts unbedeckt sind. Hat man keine Haustiere, sind in der Regel tatsächlich Bettwanzen die Verursacher der Bisse – Flöhe werden meist von Hunden und Katzen nach Hause gebracht.
Wie behandelt man die Bisse am besten?
Kann man sich sicher sein, dass man es mit Bettwanzen zu tun hat, kann man damit beginnen, die Bettwanzenbisse zu behandeln und die lästigen Schädlinge loszuwerden.
Bisher konnte den Parasiten die Übertragung von Krankheiten nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden – mehr als Juckreiz und Schwellungen muss man demnach nicht befürchten. Behandeln kann man die juckenden Bisse in der Regel ganz einfach mit rezeptfreien Salben und Medikamenten, die Antihistaminika, Cortison oder Hydrocortison beinhalten. Bis zum vollständigen Abheilen der Bisse können allerdings mehrere Wochen vergehen.
Sollten die Stellen stark anschwellen, heftigen Juckreiz verursachen und Quaddeln bilden, kann eine Allergie die Ursache sein, die von den Inhaltsstoffen des abgegebenen Speichels der Bettwanzen hervorgerufen wird. In diesem Fall sollte man dringend einen Arzt aufsuchen, um schwerwiegendere Schäden bis zum anaphylaktischen Schock zu vermeiden.
Wie wird man Bettwanzen wieder los?
Ist das eigene Zuhause von Bettwanzen befallen, wird man dem Problem nur selten auf eigene Faust wieder Herr. Ein professioneller Schädlingsbekämpfer ist bei Bettwanzen die erste Anlaufstelle. Bei Verdacht auf Bettwanzen macht das örtliche Gesundheitsamt in der Regel auch vor Ort eine Befallsaufnahme. In Zusammenarbeit mit dem Schädlingsbekämpfer wird daraufhin das weitere Vorgehen geplant. Der Einsatz eines Profis ist nicht nur nötig, um die vorhandenen Bettwanzen zu bekämpfen, sondern auch um deren Eier zu zerstören.
Auch einige Sofortmaßnahmen können dabei helfen, den Befall bis zum Einsatz der Schädlingsbekämpfer zu dokumentieren und das Ausmaß zu verringern. Auf Klebefallen aus doppelseitigem Klebeband oder Bohnenblättern bleiben die Bettwanzen kleben/hängen – daraufhin kann man sie ganz einfach entsorgen. Auch das Einsaugen mit dem Staubsauger ist unter Umständen eine Möglichkeit – am besten entsorgt man jedoch komplette Matratze und möglicherweise auch das Bettgestell, in dessen Zwischenräumen sich die Bettwanzen ebenfalls verstecken können. Auch die Behandlung befallener Gegenstände mit Hitze (Sauna bei 50 °C) oder Kälte (Tiefkühlschrank bei – 18 °C) ist möglich und unter Umständen sehr effizient.
Schädlingsbekämpfer machen sich die Schwäche der Bettwanzen gegen extreme Kälte und Hitze mittlerweile zunutze, indem sie den befallenen Raum mit etwa 50 °C heißer Luft befüllen. Bei 45 °C sterben Bettwanzen nachgewiesenerweise bereits nach 20 Minuten ab. Die Kosten für den Einsatz des Kammerjägers variieren, abhängig von der gewählten Vorgehensweise: Der Einsatz herkömmlicher Insektizide, gegen die Bettwanzen jedoch mittlerweile zunehmend resistenter werden, ist mit 300 bis 500 Euro im Vergleich zum Einsatz von Wärme und Kälte mit über 1.600 Euro erheblich günstiger.
Wie schütze ich mich vor Bettwanzen?
Es ist nicht schwer, sich vor Bettwanzen zu schützen oder einem erneuten Befall vorzubeugen. Hierfür gibt es 5 wichtige Tipps, die wir Ihnen vorstellen möchten:
- Waschen Sie regelmäßig den Matratzenbezug und die Bettwäsche. Tauschen Sie die Matratze nach fünf bis acht Jahren aus – dies wirkt auch Milbenbefall entgegen.
- Lüften Sie Ihr Schlafzimmer regelmäßig, um dem feucht-warmen Umfeld entgegenzuwirken, das Bettwanzen so sehr bevorzugen.
- Unterziehen Sie gebraucht gekaufte Möbel einer genauen Untersuchung. Lassen Sie sie vorsichtshalber nach Möglichkeit einige Tage lang bei Frost auf dem Balkon oder in der heimischen Sauna stehen.
- Suchen Sie auch Ihr Hotelzimmer im Urlaub vor dem Auspacken genau nach Bettwanzen ab und bestehen Sie gegebenenfalls darauf, in ein anderes Zimmer oder Hotel umzuziehen. Wenn das Hotelzimmer auf den ersten Blick sauber erscheint, sollten Sie Ihren Koffer dennoch nicht auf dem Boden oder in der Nähe des Bettes abstellen und ihn stets verschlossen halten.
- Waschen Sie Kleidung aus dem Urlaub, dem Internet oder dem Flohmarkt nach dem Kauf beziehungsweise nach dem Urlaub bei 60 °C. Alles, was nicht auf so hoher Temperatur gewaschen werden kann, kann stattdessen für 48 Stunden im Tiefkühlschrank wanzenfrei gemacht werden.
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