Insgesamt werden 50.000 bekannte Milbenarten in 546 Familien der Spinnentiere unterteilt. Ist im allgemeinen Sprachgebrauch von Milben die Rede, sind jedoch besonders häufig die Hausstaubmilben gemeint, die Matratzen, Kissen, Decken und anderen Textilien ihr Zuhause nennen. Gefährlich sind die Hausstaubmilben für den Menschen insbesondere durch ihre Ausscheidungen: Hausstauballergien, die bis zu Asthma-Erkrankungen führen können, sind häufig die Folge. Einige andere Milbenarten können durch ihren Biss auch Krankheiten wie Fleckfieber, Rickettsipocken, Tularämie oder die St.-Louis-Enzephalitis übertragen. Die Zecke, die Krankheiten wie FSME, Fleckfieber oder Borreliose überträgt, gehört ebenfalls zur Familie der Milben. Doch wie kann man Milben – allen voran die besonders häufig vorkommenden Hausstaubmilben – erkennen und effizient bekämpfen? Dieser Frage sind wir hier auf den Grund gegangen.
Milben: Fakten im Überblick
- Es gibt rund 50.000 bekannte Arten von Milben
- Zu den am häufigsten vorkommenden Arten gehört die Hausstaubmilbe
- Hausstaubmilben lassen sich mit bloßem Auge nicht erkennen
- Milbenbefall ist keine Frage der Hygiene!
- Hausstaubmilben leben in Matratzen, Kissen, Decken und auf Kuscheltieren
- Sie bevorzugen ein warm-feuchtes Klima
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Was sind Milben?
Bei den Milben handelt es sich um eine Gruppe der Spinnentiere und ist, mit 50.000 bekannten Arten aus 546 Familien, die artenreichste Gruppe. Zu den bekanntesten Milbenarten gehören neben der Hausstaubmilbe auch die Grasmilbe, die Grabmilbe oder die Haarbalgmilbe. Allein die Hausstaubmilbe teilt sich weltweit in 150 Arten auf.
Hausstaubmilben oder auch Dermatophagoides („Hautfresser“) ernähren sich in erster Linie von menschlichen Hautschuppen. Auch Schimmelpilze, die sie zur Vorverdauung der fettigen Hautschuppen benötigen, stehen auf ihrem Speisezettel. Die kleinen Spinnentierchen werden höchstens 0,1 – 0,5 mm groß – mit bloßem Auge kann man die Hausstaubmilbe also nicht erkennen. Erst unter dem Mikroskop sieht man die kleinen Milben.
In einem Gramm Hausstaub leben Tausende Hausstaubmilben. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Hausmilbe liegt bei etwa einem Monat, unter besonders guten Bedingungen können sie auch bis zu 100 Tage alt werden. Dabei bevorzugen sie feucht-warme Gefilde – wie unsere Betten, die im Schlaf mit Körperwärme und feucht-warmem Atem in Berührung kommen.
Wo leben Milben und wie gelangen sie in mein Zuhause?
Im Gegensatz zu Bettwanzen, die in der Regel über Urlaubsgepäck, gebrauchte Möbel oder Hauswände ihren Weg in die Innenräume der Wohnungen finden, sind Milben von Anfang an da. Gebrauchte Möbel, Kuscheltiere oder Bettwäsche aus der letzten Wohnung sowie auch unsere Kleidung kann der Lebensraum von Hausstaubmilben sein und Milben-Eier sowie Milbenlarven beherbergen. Innerhalb kurzer Zeit verbreiten sich die Tierchen daraufhin in der kompletten Wohnung und damit selbstverständlich auch im Bett. Für die meisten Menschen ist diese Tatsache kein Grund zur Sorge – für Hausstauballergiker jedoch ein wahrer Albtraum.
Milben erkennen: Keine Bisse von der Hausstaubmilbe!
Können Milben springen oder nachts beißen? Wäre das der Fall, wäre es leichter, sie beim Herumspringen im Bett zu beobachten oder sie gar auf frischer Tat beim Zubeißen zu erwischen. Allerdings können Hausstaubmilben weder springen noch beißen, sind mit bloßem Auge nicht erkennbar und machen es für Nicht-Allergiker darum nahezu unmöglich, sie zu erkennen.
Nichtsdestotrotz kommen Milben in der Regel überall in unserem Zuhause vor. Da sich die Hausstaubmilbe im Gegensatz zur Bettwanze oder anderen Schädlingen nicht vom Blut, sondern „nur“ von den Hautschuppen der Menschen ernährt, hinterlässt sie auch keine Bisse oder Stiche. Die Anwesenheit für Hausstaubmilben ist für Nicht-Allergiker grundsätzlich auch kein Problem – anders sieht das Ganze schon für Hausstauballergiker aus.
Milben im Bett – Anzeichen sind für Allergiker eindeutig
Mit einer Hausstauballergie wird man einen Milbenbefall schnell am eigenen Leib feststellen können: Die Eiweißbestandteile im Kot der Milben können beim Menschen Allergien hervorrufen. Nach Blütenpollen ist Milbenkot dabei der zweithäufigste Auslöser einer Allergie. Wenn der Kot trocknet, zerfällt er ein kleinste Staubpartikel, die daraufhin durch die Luft wirbeln. Atmen wir diesen Staub ein, können typische allergische Reaktionen wie Niesreiz, gerötete Augen oder eine verstopfte Nase die Folge sein – eine Hausstauballergie kann jedoch auch bis zu Asthma oder Atemnot führen. Eine einzige Milbe produziert täglich rund 20 Kotkügelchen. Im Laufe ihres Lebens hinterlässt sie damit das 200-fache ihres Körpergewichts an Exkrementen. In einem Gramm Hausstaub können deshalb über 250.000 Kotkügelchen enthalten sein. Doch es gibt Möglichkeiten, die Milbenpopulation im eigenen Zuhause einzudämmen und auch eine mögliche Allergie damit erträglicher zu machen.
Milben erfolgreich bekämpfen: Unsere 5 Tipps
Im Gegensatz zu den meisten anderen Tierchen, die sich (meist ungewollt) in unseren Betten tummeln, wird man Hausstaubmilben wahrscheinlich nie komplett aus den eigenen vier Wänden verbannen können. Gerade für Allergiker gibt es jedoch neben einer medikamentösen Einstellung noch weitere Tipps, die das Leben mit Hausstaubmilben erträglicher machen oder schon im Vorfeld vor Allergien schützen können.
Tipp 1: Betten nicht machen!
Die meisten Menschen machen ihr Bett direkt nach dem Aufstehen – die Milben bedanken sich! Denn durch das Bettenmachen direkt nach dem Aufstehen, wenn Decke, Matratze und Kissen noch feucht-warm sind, entsteht für Milben das ideale Klima. Stattdessen sollte man die Decke nach dem Aufstehen zurückschlagen und das Bett so abkühlen bzw. trocknen lassen.
Tipp 2: Kühl schlafen!
Wie wir bereits festhalten konnten, bevorzugen Milben ein feuchtwarmes Umfeld. Unter anderem sollte man aus diesem Grund, sein Schlafzimmer so kühl wie möglich halten. Etwa 18 °C gelten als ideale Temperatur für das heimische Schlafzimmer. Dabei wirkt man nicht nur der Milbenpopulation entgegen, sondern man trägt auch darüber hinaus zu einem angenehmen Schlaf bei.
Tipp 3: Kuscheltiere und Co. kühlen!
Bettbezüge, Encasings und auch die meisten Kissen und Decken können – teilweise sogar bei 60 °C – in der Waschmaschine gewaschen werden. Für Textilien, die keine Maschinenwäsche mitmachen können, gibt es jedoch eine Alternative zum heißen Bad: Kuscheltiere, Kissen und Co. können für 24 Stunden in der Tiefkühltruhe oder im Tiefkühlschrank abgekühlt werden, wodurch die Milben abgetötet werden.
Tipp 4: Allergendichte Bezüge für Allergiker!
Leidet man unter einer Hausstauballergie, kann man sein Bett mit sogenannten Encasings vor Milben schützen. Diese Allergendichten Bezüge für Matratze und Bettzeug sind in Apotheken und Sanitätshäusern zu erwerben und lassen keine Milben durch. Bei einer diagnostizierten Hausstauballergie können die Encasings auch verschrieben werden – in diesem Fall übernehmen die Krankenkassen die Kosten. Beim Kauf sollte man dabei auf das TÜV-Siegel „Für Allergiker geeignet“ achten.
Tipp 5: Richtig sauber machen!
Um Staub gerade im Schlafzimmer zu vermeiden, sollte man Staubfänger wie Plastikpflanzen, Teppiche oder Polstermöbel nach Möglichkeit entfernen. Wer darauf dennoch nicht verzichten will, der kann sie zwei Mal im Jahr mit speziellen Putzmitteln aus der Apotheke reinigen. Auch regelmäßiges Staubsaugen ist Pflicht: Staubsauger mit TÜV-Siegel für Allergiker oder das nachträgliche Aufrüsten des eigenen Staubsaugers mit einem HEPA-Filter sind Möglichkeiten, um dem Milbenbefall entgegenzuwirken.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Wie gelangen Milben ins Bett?
Anders als beispielsweise Bettwanzen werden Milben nicht eingeschleppt. Vielmehr leben sie stets in Möbeln, Bettwäsche und Kleidung. Meist ist das auch völlig unproblematisch. Allerdings kann die Milbenbelastung für Allergiker zum Problem werden.
Können Milben Menschen beißen?
Milben ernähren sich – anders als beispielsweise Bettwanzen – nicht von Blut. Dementsprechend können sie Menschen auch weder beißen noch stechen. Nichtsdestotrotz können die unerwünschten Mitbewohner, die in Möbeln und Textilien leben, Allergikern gefährlich werden.
Können Milben Allergien auslösen?
Milben leben in vielen Möbeln oder Textilien. Prinzipiell ist das auch völlig unproblematisch. Die Milben selbst können schließlich weder beißen oder stechen noch Allergien auslösen. Allerdings kann der getrocknete Kot der kleinen Tiere – genauso wie etwa Blütenpollen – durchaus allergische Reaktionen hervorrufen.
Wie lassen sich Milben aus dem Bett vertreiben?
Gewöhnliche Hausstaubmilben werden sich wohl nie ganz aus dem Bett vertreiben lassen. Allerdings lässt sich die Milbenausbreitung mit einigen einfachen Tricks eindämmen:
Betten regelmäßig lüften – Die meisten Menschen machen ihr Bett sofort nachdem sie aufgestanden sind. Allerdings fördert das ordentliche Arrangieren der Bettwäsche in feucht-warmem Zustand die Milbenausbreitung. Besser ist es, die Bettwäsche vor dem Bettenmachen einige Zeit auslüften zu lassen.
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