Wird der Schlaf nachts durch Frieren unterbrochen, ist das nicht nur unangenehm. Genauso wie nächtliches Schwitzen kann auch starkes Frieren nachts das Schlafen erheblich stören. Die Konsequenz können zu kurze Tiefschlafphasen und damit zu wenig nächtliche Erholung sein. Welche Ursachen plötzliches Frieren in der Nacht haben kann und was sich dagegen unternehmen lässt, zeigen wir hier.
Nächtliches Aufwachen und Frieren auf einen Blick
- Nächtliches Aufwachen und Frieren hängt meist mit einem falschen Raumklima zusammen
- Eine unpassende Matratze oder eine falsche Bettdecke können das Frieren begünstigen
- In seltenen Fällen kann es auch Symptom einer Schilddrüsenunterfunktion sein
- Nächtliches Frieren tritt zudem in Zusammenhang mit grippalen Infekten oder den Wechseljahren auf
Inhalt des Artikels
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Warum frieren wir nachts und wachen auf?
Nachts frieren trotz Decke – das ist ziemlich unangenehm und kann den Schlaf beträchtlich stören. Mehr noch: Tritt das Frösteln in der Nacht häufiger auf und unterbricht den Schlaf, kann es sogar der Grund für Schlafmangel sein. Dieser macht sich dann am Folgetag durch einen Leistungsabfall und unangenehme Tagesmüdigkeit bemerkbar. In einigen Fällen kann inneres Frieren, das nachts auftritt, außerdem sogar ein Krankheitssymptom sein. Allerdings hat das unangenehme Kältegefühl nicht immer eine medizinische Ursache.
Daneben kann nächtliches Frieren, das den Schlaf unterbricht, auch mit
- einer zu niedrige Raumtemperatur
- einer ungeeigneten Bettdecke oder
- einer falschen Matratze
zusammenhängen.
Ursache: Das falsche Raumklima?
Eine der häufigsten Ursachen für inneres Frieren sind nicht optimale äußere Schlafbedingungen. Das bedeutet, dass die Ursache für das Kältegefühl im Körper schlichtweg in einem falschen Schlaf(zimmer)klima begründet liegt. Zwar ist es richtig, dass im Schlafzimmer ein eher kühles Klima vorherrschen sollte – Gleichzeitig ist ein zu kalter Schlafraum aber eine der verbreitetsten Kälteschauer-Ursachen.
Hiervon betroffen sind insbesondere diejenigen, die nachts gerne mit geöffnetem Fenster schlafen. Während die Temperatur im Schlafraum beim Zubettgehen noch angenehm ist, kühlt der Raum während der Nacht merklich aus. Das ist nicht immer angenehm und erwünscht und kann in vielen Fällen Ursache für nächtliches Frieren und Aufwachen sein.
Besser ist es darum, direkt vor dem Schlafengehen stoßzulüften. Über Nacht kann das Fenster wieder geschlossen werden. Auf diese Weise lässt sich sicherstellen, dass die Temperatur im Schlafraum auch in der Nacht bei etwa 16 bis 18 Grad – der idealen Schlaftemperatur – bleibt.
Zusätzlich dazu sollte außerdem auch auf eine passende Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer geachtet werden. Auch diese ist für ein angenehmes Schlafklima und guten Schlaf ohne nächtliches Aufwachen entscheidend. Die Luftfeuchtigkeit kann dazu mit einem Hygrometer gemessen werden und sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Ist die Luftfeuchtigkeit zu niedrig, hilft ein Luftbefeuchter oder eine Schale Wasser auf der Heizung. Ist sie zu hoch, lässt sich das durch Lüften regulieren.
Häufig kann man kalte Haut am ganzen Körper und kältebedingtes Aufwachen durch die Temperatur- und Luftfeuchtigkeitskontrolle im Schlafzimmer bereits vermeiden. Sollte das nächtliche Frieren und Aufwachen jedoch weiterhin auftreten, ist es sinnvoll, Matratze und Bettdecke einmal genauer zu überprüfen.
Die passende Matratze gegen nächtliches Frieren
Reicht eine passende Regulierung von Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit nicht aus, um nachts nicht zu frieren, kann das Problem eventuell an anderer Stelle zu suchen sein. Auch die Matratze kann dafür verantwortlich sein, dass nächtliches Frösteln auftritt.
Insbesondere Federkernmatratzen können dabei ein echtes „Kälterisiko“ mitbringen. Das hängt damit zusammen, dass sie durch ihre Struktur eine recht hohe Belüftung ermöglichen. Im Sommer und für Allergiker kann das vorteilhaft sein – bei kühleren Temperaturen hingegen kann die intensivere Belüftung ein unangenehmes Kälteempfinden fördern.
Wer nachts häufig friert, sollte eventuell auf eine Matratze setzen, welche die Körperwärme weniger stark ableitet. Für kälteempfindliche Personen sind darum Latex-, Kaltschaum oder Viscoseschaummatratzen besonders gut geeignet.
Außerdem sollte bei Doppelbetten daran gedacht werden, die „Besucherritze“ – also den Spalt zwischen zwei einzelnen Matratzen – zu schließen. Durch diesen Spalt kann nämlich kühle Luft nach oben steigen und zu nächtlichem Frieren führen. Der Spalt lässt sich allerdings leicht mit einer Matratzenauflage oder einem Topper schließen.
Die richtige Bettdecke wählen
Neben der Matratze kann auch die Bettdecke dafür verantwortlich sein, dass Wärme in der Nacht nicht im am Körper gehalten wird. Nächtliches frieren und Aufwachen können dann die Folge sein.
Insbesondere dann, wenn die Decke zu dünn ist, kann nächtlicher Wärmeverlust auftreten und den Schlaf stören. Wer nachts oft friert, sollte darum auf eine Decke umsteigen, die gute wärmeisolierende Eigenschaften aufweist und gleichzeitig nicht zu schwer ist. Infrage kommen hier besonders:
- Daunendecken
- Decken aus Kamelhaar
- Decken aus Schurwolle
- Kaschmirdecken oder
- Decken aus synthetischen Hohlfasern
Übrigens: Bettdecken sind oft in Wärmeklassen unterteilt. Diese gibt Aufschluss darüber, wie effektiv die Decke Körperwärme einschließt. Wer in der Nacht oft friert, sollte auf eine Decke mit hoher Wärmeklasse setzen.
Medizinische Ursachen für nächtliches Frieren
Hält das Frieren in der Nacht trotz passender Matratze, Bettdecke und auch bei optimalem Raumklima an, können medizinische Gründe für das Kälteempfinden ursächlich sein. Insbesondere Durchblutungsstörungen können dabei Frieren in der Nacht verursachen. Die Störungen machen sich dabei durch besonders kalte Füße oder Extremitäten bemerkbar und sollten auf jeden Fall von einem Arzt untersucht und behandelt werden.
Außerdem können medizinische Gründe für nächtliches Frieren oft Schilddrüsen-Probleme oder grippale Infekte sein. Ist eine Schilddrüsenunterfunktion für das Frieren verantwortlich, geht dieses oft mit Abgeschlagenheit und verminderter Leistungsfähigkeit einher. Das hängt damit zusammen, dass durch die Unterfunktion der Schilddrüse bestimmte Hormone nicht ausreichend gebildet und der Stoffwechsel verlangsamt wird.
Bei einem grippalen Infekt hingegen wird das Frieren meist von Schüttelfrost und gleichzeitigem Schwitzen begleitet. Zusätzlich dazu kann Frieren nachts auch ein Wechseljahre-Symptom sein.
Frieren auch Hunde und Katzen nachts?
Wer selbst nachts oft friert, sorgt sich nicht selten auch um sein Haustier. Schließlich schlafen Hund oder Katze meist ohne wärmende Decke in ihrem Körbchen. Friert der Besitzer selbst oft trotz einer wärmenden Decke, liegt für ihn die Vermutung nahe, dass auch sein Haustier nachts unter einem Kältegefühl leiden könnte.
Die gute Nachricht für Haustierbesitzer lautet jedoch: Nachts frieren Haustiere weitaus seltener und nur bei besonders niedrigen Temperaturen. Selbst kleine Hunde oder Katzen mit eher kurzem Fell frieren meist erst bei Temperaturen von weniger als 10 Grad. Schläft das Tier im Haus, dürfte es solch niedrigen Temperaturen nachts jedoch nicht regelmäßig ausgesetzt sein.
Insgesamt können Haustiere – tagsüber und auch nachts – mit niedrigeren Temperaturen besser umgehen als Menschen. Wer sein Tier im Haus übernachten lässt, muss sich darum keine Sorgen machen, dass der fellige Freund frieren könnte.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Welche Ursachen hat nächtliches Frieren und Aufwachen?
Nächtliches Frieren und Aufwachen kann mehrere Ursachen haben. Meist ist jedoch ein falsches, zu kaltes oder zu feuchtes Raumklima verantwortlich für das nächtliche Kältegefühl. Zusätzlich dazu können außerdem auch eine falsche Matratze bzw. eine zu dünne Bettdecke zu nächtlichem Frösteln führen. Nur in seltenen Fällen hat das nächtliche Kälteempfinden ernste medizinische Ursachen.
Welche Krankheiten lösen nächtliches Frieren und Aufwachen aus?
In seltenen Fällen kann nächtliches Frieren Symptom einer Schilddrüsenunterfunktion sein. Oft geht das Kälteempfinden auch mit den Wechseljahren einher. Dann wechseln sich Schwitzen und Frieren nicht selten ab. In den allermeisten Fällen hat nächtliches Frieren allerdings keine medizinischen Ursachen und hängt stattdessen mit einem falschen Raumklima zusammen.
Was kann man gegen nächtliches Frieren und Aufwachen tun?
Ist ein falsches Raumklima Grund für nächtliches Frieren, hilft es, Fenster über Nacht geschlossen zu halten. Oft kühlt der Schlafraum durch das geöffnete Fenster nämlich zu sehr aus und die Raumtemperatur sinkt unter 16 Grad. Außerdem kann auch die Investition in eine Matratze und eine Bettdecke mit besseren wärmeisolierenden Eigenschaften gegen das Frösteln helfen.
Quellen
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose); in: https://www.gesundheitsinformation.de/schilddruesenunterfunktion.2713.de.html; Stand: 26.07.2017 (zuletzt abgerufen am 02.09.2020)
Steer, Sara: Übermäßiges Frieren oder Kältegefühl; in: https://www.apotheken.de/symptome/12490-uebermaessiges-frieren-oder-kaeltegefuehl; Stand: 16.10.2019 (zuletzt abgerufen am 04.09.2020)
Hund friert: Ab dieser Temperatur leidet dein Hund; in: https://tractive.com/blog/de/gut-zu-wissen/hund-friert-ab-diesen-temperaturen-im-winter; Stand: 10.08.2020 (zuletzt abgerufen am 04.09.2020)
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